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Hautpflege bei Neurodermitis? Das solltest du beachten!

by Reflora Skin Team |

Allergene, Schadstoffe, Krankheitserreger – bei Neurodermitis ist die Hautbarriere durchlässiger als normal und reagiert empfindlicher auf äußere Reize. Trockenheit, Juckreiz und Rötung der Haut können Folge sein. Eine geeignete Hautpflege, spielt bei Neurodermitis deshalb eine wichtige Rolle. Wie du deine Hautbarriere optimal unterstützen kannst, erfährst du im Anschluss. 

 

Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis (auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt) ist ein nicht ansteckender Hautzustand, der multifaktoriell bedingt wird. Zurückführen lässt sich eine atopische Dermatitis meist auf die erbliche Veranlagung, sie kann jedoch auch durch umweltbedingte Faktoren wie Allergien, Stress, Ernährung, übermäßiger Hygiene und Klima beeinflusst werden. Menschen deren Haut von Neurodermitis beansprucht ist, weisen eine erhöhte Anzahl des Bakteriums Staphylococcus aureus und eine verminderte Vielfalt anderer Bakterien auf.1 Die Haut neigt zu Trockenheit und Juckreiz, die geröteten Stellen können schuppen bei einem Kontakt mit Allergenen, kann diese Abwehrreaktion des Körpers noch verstärkt werden. Grund dafür ist die Durchlässigkeit der Hautbarriere: Reize haben so einfacheres Spiel und können einfacher in die Haut eindringen.

 


Bakterien auf der Haut? Das steckt hinter deinem Haut-Mikrobiom!

Als Säureschutzmantel beherbergt unsere Hautoberfläche eine Vielzahl von unterschiedlichen Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilzen. Das Haut-Mikrobiom setzt sich bei jedem ganz individuell zusammen.2 Dabei breiten sie sich je nach Körperareal unterschiedlich aus, weil sie sich den dortigen Bedingungen anpassen. Die Mikroorganismen machen es sich nicht nur auf der oberflächlichen Haut bequem, sondern man findet sie z.B. auch in Talg- und Schweißdrüsen.Besteht eine Balance zwischen “guten” und “schlechten” Organismen auf unserem Körper, wirkt das Haut-Mikrobiom wie ein Schutzschild für unsere Haut. Das Haut-Mikrobiom bezeichnet also die Gesamtheit aller auf und in der Haut lebenden Mikroorganismen. Bei einem Ungleichgewicht innerhalb des Haut-Mikrobioms kann es in Verbindung mit einer geschädigten Hautbarriere zu trockener, juckender, schuppender und neurodermitischer Haut kommen. 



Hautpflege bei Neurodermitis: So schonst du trockene, juckende Haut 

Normalerweise schützt die äußere Hautschicht, auch als Epidermis bekannt, unseren Körper vor äußeren Einflüssen. Das funktioniert so gut, weil die Hornzellen und Fette in der Haut eine stabile Verbindung bilden. Umwelteinflüsse wie Schadstoffe, Krankheitserreger oder freie Radikale, können der Haut weniger schaden.


Bei Neurodermitis ist diese Verbindung jedoch gestört. Der Haut fehlen wichtige Fette, was sie austrocknet und anfälliger für äußere Einflüsse macht. Die Schutzschicht ist quasi undicht und durchlässig. Dadurch reagiert die Haut empfindlicher auf äußere Einflüsse, während sie gleichzeitig einen höheren Wasserverlust hat. Demzufolge trocknet sie schnell aus, neigt zu juckenden Ekzemen und offenen Stellen. 

 

Tägliche Pflegeroutine – die Basis für ausgeglichene Haut

Mit einer regelmäßigen Hautpflege, kannst du deine Haut optimal unterstützen. Wichtig ist hierbei: die Pflege sollte sich deinem Hautzustand anpassen! Nur weil du keine akuten Schübe hast, solltest du die Pflege der Haut nicht vernachlässigen. Eine sorgfältige Pflege kann längere Zeiträume ohne trockene, juckende und schuppende Hautstellen begünstigen. Doch wie sollte so eine Pflegeroutine aussehen?


Die Reinigung der Haut: Auf den pH-Wert kommt es an!

Eine Hypothese, die vor 30 Jahren aufgestellt wurde, besagt, dass der Anstieg von Hautzuständen wie Neurodermitis unter anderem mit der Verbesserung von Hygiene und Lebensbedingungen nach westlichem Vorbild einhergeht. Übertriebene Methoden und Routinen zur Reinigung der Haut bewirken oft das Gegenteil: trockene, zu Neurodermitis neigende Haut kann die Folge sein. Deshalb ist es sinnvoll, weniger und kürzer zu duschen. Auch auf die Wassertemperatur sollte geachtet werden. Menschen, die zu trockener Haut neigen, sollten im Allgemeinen zu häufiges Waschen der Haut vermeiden und dabei auf heißes Wasser verzichten. Antibakterielle Seifen sollten durch milde, seifenfreie Hautreiniger ersetzt werden. Zudem eignen sich Mikrobiom-freundliche Reinigungsprodukte besser, da diese den pH-Wert der Haut und ihre natürliche mikrobielle Zusammensetzung nicht verändern. 

 

Reizarmes Reinigen: Wie oft duschen oder baden bei Neurodermitis?

Generell gilt: Es ist nicht nötig, sich jeden Tag zu duschen! In den meisten Fällen reicht Wasser aus. Die Duschzeit sollte auf das Nötigste minimiert werden (maximal 10-15 Minuten) und die Wassertemperatur nicht zu heiß sein (empfehlenswert: ca. 32 – 34°C). Zur Anwendung von medizinischen Badezusätzen, können in seltenen Fällen auch Bäder bevorzugt werden. Allerdings sollten diese auf keinen Fall zur regelmäßigen Körperreinigung benutzt werden. Grund dafür? Die langen Badezeiten und heißen Temperaturen trocknen die Haut zusätzlich aus. Eine geeignete Pflege im Anschluss ist deshalb ratsam.


Basispflege: Diese Pflegeprodukte gibt es

Die Basispflege ist wesentlicher Bestandteil bei zu Neurodermitis neigender Haut. Eine Mikrobiom-freundliche Pflege dient dazu, die bereits trockene Haut zu schonen und weiteres Austrocknen zu verhindern. Sie umfasst Cremes, Lotionen, Salben, Badeöle, Umschläge und andere Hautschutzmaßnahmen. Die einzelnen Pflegeprodukte unterscheiden sich in ihrem Wasser- und Fettgehalt. Zur Wahl eines passenden Produkts sollte folgende Regel beachtet werden: Je trockener die Haut, umso höher sollte der Fettgehalt des Pflegeproduktes sein.


Den höchsten Fettgehalt haben Salben. Etwas weniger fetthaltig sind Cremes, bei denen das enthaltene Öl mit Wasser vermischt ist. Diese Öl-in-Wasser-Emulsionen eignen sich hervorragend für nicht ganz so trockene Haut und zur Behandlung nässender Ekzeme. Letztere können Sie alternativ mit flüssigen Lotionen behandeln, die einen noch niedrigeren Fettgehalt besitzen. 

 

Die Mikrobiom-freundliche Pflegeroutine für jeden Tag

Die Pflege von trockener, zu Neurodermitis neigender Haut, stehen oft in Zusammenhang mit den Ursachen dieses Hautzustands. Bei Neurodermitis bewährt sich der Grundsatz: Weniger ist mehr. Das gilt nicht nur für die Menge an verwendeter Kosmetik, sondern auch die Reinigung der Haut. (Und außerdem tut eine Routine, die euch mehr Zeit zum Schlafen lässt, eurer Haut gut)⠀

 

 Neurodermitis_Gesicht_Pflege

Gesichtspflege

Eine flexible Pflegeroutine ist essentiell, um die Haut langfristigen zu unterstützen und trockener Haut oder Ekzemen im Gesicht vorzubeugen. Die Pflege sollte deshalb regelmäßig erfolgen. Auch hier gilt: Weniger ist mehr!

Das sollte eine Pflegeroutine für das Gesicht beinhalten: 


  • Minimalismus ist dein Freund: Minimalistische Hautpflege Routinen eignen sich besonders, um dein Haut-Mikrobiom nicht zu überanspruchen! Dafür reicht bereits eine pH-neutrale Feuchtigkeitsscreme, ein physikalischer UV-Filter mit hohem Mineralanteil und eine rückfettende Pflege für trockene oder juckende Stellen.
  • Nicht nur pflegen, sondern auch reinigen: Nicht nur die Pflege durch Feuchtigkeitscremes ist von Bedeutung, sondern auch die richtige Reinigung des Gesichts. Zur täglichen Reinigung des Gesichts reicht Wasser, bei Make-Up oder stärkeren Verschmutzungen eignen sich seifenfreie Formulierungen, die auch auf Duftstoffe verzichten und einen Mikrobiom-freundlichen pH-Wert (~4,5 - 5,5) besitzen.
  • Trockenheit und Juckreiz? Eine Akutpflege kann weiterhelfen: Bei juckender, trockener Haut, kann die Pflegeroutine durch eine Akutpflege ergänzt werden. Diese sollte gezielt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden und kann bedenkenlos mehrmals täglich nachgetragen werden. Was eine Akutpflege ausmacht und wie du sie anwendest, erfährst du im Folgenden.

Je nachdem, welche Ansprüche deine Haut hat, können Produkte ergänzt oder auch weggelassen werden. Wichtig ist nur, dass du am besten auf Produkte verzichtest, die hautverschließende Inhaltsstoffe, Duftstoffe oder aggressive Konservierungsmittel enthalten. ⠀


Körperpflege

Ähnlich wie bei der Gesichtspflege, ist eine regelmäßige Pflege mit Mikrobiom-freundlichen Pflegeprodukten wichtig, um die Barrierefunktion der Haut zu unterstützen. Für deine Pflegeroutine kannst du deshalb ganz einfach die Tipps aus der Gesichtspflegeroutine übernehmen. Bei sehr trockener, juckender Haut, können zusätzliche Pflegemaßnahmen zur Beruhigung der Haut, wie zum Beispiel Schwarztee-Umschläge, weiterhelfen. Anschließend sollte immer eine rückfettende Pflege aufgetragen werden. Dabei sollte die Pflege in der Lage sein die Haut zu beruhigen, möglichst ohne dabei einen Fettfilm zu hinterlassen (dieser kann zu Hitzestau führen, was wiederum Juckreiz begünstigt), aber auch hauteigene Lipide zuführen.

 

Akutpflege – Was hilft wirklich, um den Juckreiz zu stoppen?

Bei sehr trockener Haut oder während eines Schubs, kann eine Akutpflege die bestehende Pflegeroutine gut ergänzen. Dabei gilt: je trockener die Haut, desto fetthaltiger sollte das Pflegeprodukt sein. Bei nässenden Ekzemen, sollten Pflegeprodukte mit einem höheren Wassergehalt und weniger Fett verwendet werden. Hier bewährt sich: „feucht auf feucht“. Die Akutpflege dient zur kurzzeitigen Linderung und hilft im Optimalfall dabei, den Juckreiz zu stoppen und die Haut zu beruhigen. Deshalb kann eine Akutpflege bedenkenlos mehrmals täglich oder nach Bedarf aufgetragen werden. Dabei sind die Inhaltsstoffe entscheidend: eine wirksame Mischung aus reizarmen Wirkstoffen, kann das Immunsystem trockener, sensibler und zu Neurodermitis neigender Haut harmonisieren und das Haut-Mikrobiom unterstützen. 

 

Hautnah: Diese Inhaltsstoffe eignen sich bei Neurodermitis

Grundsätzlich sollte eine reizarme, Mikrobiom-freundliche  Pflege mit einer geringen Anzahl ausgewählter, gut erforschter Inhaltsstoffe verwendet werden. Einige der Wirkstoffe, die sich bisher bei der Pflege von zu Neurodermitis neigender Haut bewährt haben, findest du einmal mit ihren Vorteilen für deine Haut im Überblick:



Inhaltsstoff

Wirkung auf die Haut

Panthenol

  • Fördert die Regeneration geschädigter Haut
  • Beruhigt irritierte und entzündliche Haut

Borretschsamenöl

Nachtkerzensamenöl

Niacinamide

Bisabolol

Shea Butter

  • Bildet einen atmungsaktiven Schutzfilm
  • Versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und hilft ihr, diese zu bewahren

Squalan

Glycerin

Jojobaöl

Sonnenblumenkernöl

Ceramide

  • Essentielle Bausteine der Hautbarriere
  • Können Barriereschäden der Haut reparieren

kolloidaler Hafer

  • Entzündungsregulierende Eigenschaften durch sekundäre Pflanzenstoffe, Proteine und Beta-Glucane

Mikrobiom-freundliche Pflege ganz einfach:


Viele Produkte können sogenannte Kontaktallergene enthalten – Stoffe, auf die manche Menschen allergisch reagieren können. Besonders empfindlich reagieren sensible, zu Neurodermitis neigende Hauttypen auf Duftstoffe oder ätherische Öle. So enthält bspw. der an Maiglöckchen erinnernde Duftstoff Farnesol für empfindliche Hauttypen ein allergisches Risiko. Deshalb ist es sinnvoll die Liste der Inhaltsstoffe (INCI) zu prüfen, um mögliche Reize zu meiden. Viele potenziell allergieauslösende Duftstoffe, werden auf Produkten nicht als Parfüm, sondern in ihrer jeweils anderen Funktion aufgeführt. Wie man am effektivsten potenziell reizende Produkte meiden kann, ist zum Glück nicht besonders schwer. Zur Untersuchung der Inhaltsstoffe von Kosmetika, können Verbraucher Apps wie Codecheck sehr hilfreich sein. Mithilfe der App lassen sich Kosmetika und Lebensmittel via Barcode scannen, um herauszufinden, wie sich die jeweiligen Inhaltsstoffe auf Gesundheit und Umwelt auswirken.


Woran erkenne ich, ob ein Produkt duftstofffrei formuliert ist?

Insgesamt gibt es um die 3000 Duftstoffe, die in der Kosmetik verwendet werden. 26 davon können häufiger als andere Stoffe Allergien auslösen. Tatsächlich sind 18 der 26 kritischen Duftstoffe natürliche Bestandteile ätherischer Öle. Laut der Kosmetik Verordnung, müssen die reizenden Duftstoffe nicht nur als „Parfum", sondern namentlich genannt werden. Hierbei sind die Konzentrationen der Inhaltsstoffe entscheidend: die Beschriftung gilt ab einer Konzentration von 0,001% in Cremes und 0,01% in abwaschbaren Produkten. Findet ihr am Ende der INCI Liste ausschließlich die Angabe „Parfum", ist der enthaltene Duft nicht zwingend irritierender Natur. Für sensible Hauttypen empfiehlt es sich dennoch, auf Duftstoffe zu verzichten.


Hier die Liste der kennzeichnungspflichtigen Duftstoffe: 


Bezeichnung nach INCI

Chemische Bezeichnung

AMYL CINNAMAL

2-(Phenylmethylene)Heptanal

BENZYL ALCOHOL

Benzyl Alcohol

CINNAMYL ALCOHOL

Cinnamyl Alcohol

3-Phenyl-2-Propen-1-ol

CITRAL

3,7-Dimethyl-2,6-Octadienal

EUGENOL

2-Methoxy-4-(2-Propenyl)Phenol

HYDROXYCITRONELLAL

7-Hydroxycitronellal;

7-Hydroxy-3,7-Dimethyloctanol

ISOEUGENOL

2-Methoxy-4-(1-Propenyl)Phenol

AMYLCINNAMYL ALCOHOL

2-(Phenylmethylene)Heptanol

BENZYL SALICYLATE

Benzyl Salicylate

CINNAMAL

Cinnamaldehyde;

3-Phenyl-2-Propenal

COUMARIN

2H-1-Benzopyran-2-one

GERANIOL

2E)-3,7-Dimethyl-2,6-Octadien-1-ol

HYDROXYISOHEXYL 3-CYCLOHEXENE CARBOXALDEHYDE

4-(4-Hydroxy-4-methylpentyl)- 3-cyclohexene-1-carboxaldehyde

ANISE ALCOHOL

4-Methoxy-Benzyl Alcohol

BENZYL CINNAMATE

3-Phenyl-2-Propenoic Acid;

Phenylmethyl Ester

FARNESOL

3,7,11-Trimethyl-2,6,10-Dodecatrien-1-ol

BUTYLPHENYL METHYLPROPIONAL

2-(4-tert-Butylbenzyl)Propionaldehyde

LINALOOL

3,7-Dimethyl-1,6-Octadien-3-ol

BENZYL BENZOATE

Benzyl Benzoate

CITRONELLOL

DL-Citronellol;

3,7-Dimethyl-6-Octen-1-ol

HEXYL CINNAMAL

2-(Phenylmethylene)Octanal

LIMONENE

1-Methyl-4-(1-Methylethenyl)Cyclohexene

METHYL 2-OCTYNOATE

2-Octynoic Acid; Methyl Ester

ALPHA-ISOMETHYL IONONE

3-Methyl-4-(2,6,6-Trimethyl-2-Cyclohexen-1-yl)-3-Buten-2-one

EVERNIA PRUNASTRI EXTRACT

Oakmoss Extract (Eichenmoosextrakt)

EVERNIA FURFURACEA EXTRACT

Treemoss Extract (Baummoosextrakt)



Auf welche Inhaltsstoffe sollte ich bei Neurodermitis verzichten?

Neben den Duftstoffen, gibt es noch weitere Inhaltsstoffe, auf die sensible, zu Neurodermitis neigende Hauttypen verzichten sollten. Dazu zählen unter anderem Stoffe wie Mineralöle (Paraffine und Silikone), Parabene, PEGs (Emulgatoren), Phtalate (Weichmacher), Konservierungsmittel (z.B. Phenoxyethanol) und Mikroplastik. Zusätzlich gilt: je nachdem, welche Allergien bereits vorliegen, sollten diese Inhaltsstoffe natürlich gemieden werden.  


Deo und Parfüm trotz der Duftstoffe?

Generell gilt: was am restlichen Körper nicht vertragen wird, wird auch nicht unter den Achseln oder ähnlichen Hautstellen vertragen. Es gibt einige chemische Stoffe in Deos und Anti-Transpirants, die eine Kontaktallergie hervorrufen können. Auch hier sind die häufigsten Auslöser die Duftstoffe bzw. verwandte Inhaltsstoffe wie ätherische Öle. Die reizende Wirkung kann zudem durch weitere Zusätze wie Alkohol, die für ein tieferes Eindringen der Inhaltsstoffe sorgen, noch verstärkt werden. Bei empfindlicher, zu Neurodermitis neigender Haut, solltest du ein Deo ohne die häufigsten  Allergene (Duftstoffe), verwenden. Zudem kannst du den Produkthersteller kontaktieren oder dich an dem DAAB-Label (Deutscher Allergie- und Asthmabund) orientieren. Das Label steht für Produkte die frei von jeglichen Duftstoffen, ätherischen Ölen und stark reizenden Stoffen. 

 

Trockener Haut vorbeugen – Darauf solltest du achten

Bei den meisten Personen, die zu trockene, zu Neurodermitis neigende Haut haben, treten die Schübe vor allem im Herbst und Winter auf. Im Frühling und Sommer bessert sich das Hautbild dagegen oft. Die Auslöser sind neben individuellen Triggern wie Allergien, nicht nur auf eine geeignete Hautpflege beschränkt, sondern umfassen alle Bereiche des Lebens. 

Hier deshalb einige Tipps, wie du am effektivsten Auslöser meidest oder zumindest reduzieren kannst:

  • Allergien identifizieren und meiden: Ob Nahrungsmittelallergie, Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Duftstoffe - Neurodermitiker sollten ihren individuellen Allergieauslösern aus dem Weg gehen oder auf das betreffende Lebensmittel verzichten.
  • Haut-freundliche Kleidung tragen: Kleidung die kratzig, synthetisch oder undurchlässig ist, kann bei Menschen mit Neurodermitis zu Schüben führen. Deshalb eignen sich eher weiche Stoffe wie z.B. Baumwolle, Leinen oder Seide.
  • Erst waschen, dann tragen: Neue Kleidung sollte vor dem ersten Tragen immer gründlich gereinigt werden. Am besten eignen sich dafür Waschmittel, die frei von Duftstoffen, Aufhellern und Seife sind.
  • Minimalistische Pflegeroutinen: Auf eine handvoll Wirkstoffe zu setzen, die reizarm, Mikrobiom-freundlich und pH-neutral sind, eignet sich besonders bei empfindlicher Haut. So können zusätzliche Reizungen vermieden und die empfindliche Haut effektiv gepflegt werden.
  • Klimabedingungen checken: Reisen und Aufenthalte in ungünstigen klimatische Bedingungen (besonders heiße Länder, trockene Luft durch Klimaanlagen etc.) sollten gemieden werden.
  • Entspannungstechniken ausprobieren: Gegen die Triggerfaktoren Stress und Anspannung helfen Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation.

Fazit

  • Bei Neurodermitis ist die Hautbarriere durchlässiger als normal und reagiert empfindlicher auf äußere Reize
  • Für eine geeignete Pflegeroutine bewährt sich der Grundsatz: Weniger ist mehr. 
  • Zur Reinigung des Gesichts reicht in vielen Fällen bereits Wasser
  • Eine minimalisitische Pflegeroutine benötigt nicht mehr als eine pH-neutrale Feuchtigkeitsscreme, einen physikalischer UV-Filter mit hohem Mineralanteil und eine rückfettende Pflege für trockene oder juckende Stellen
  • Bei Kosmetikprodukten, sollte auf Formulieren mit Mineralölen (Paraffine und Silikone), Parabenen, PEGs (Emulgatoren), Phtalaten (Weichmacher), Konservierungsmittel (z.B. Phenoxyethanol) und Mikroplastik verzichtet werden
  • Neurodermitis wird multifaktoriell bedingt, deshalb sollten mögliche Auslöser in deinem Leben durch aktive Entscheidungen minimiert werden


Quellen

  1. Kong, HH; OhJ; Deming C. et al. Temporal shifts in the skin microbiome associated with disease flares and treatment in children with atopic dermatitis. Genome Res. 2012
  2. Grice EA; Segre JA. The skin microbiome. Nat Rev Microbiol. 2011
  3. Nakatsuji, T., Chiang, H.I., Jiang, S.B., Nagarajan, H., Zengler, K., and Gallo, R.L. The microbiome extends to subepidermal compartments of normal skin. Nat Commun. 2013
  4. Kennzeichnung von Duftstoffen vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit